A teeny tiny book in the press

book 239 klein
the sewn book block - I used mulberry paper instead of gaze for backing.

Ich  mache im Moment wieder mal ganz winzige Bücher. – Abgesehen davon, dass es mir Spaß macht, mit den winzigsten Schnipseln meiner Lieblingspapiere, die ich leider schon verbraucht habe, zu arbeiten, brauche ich auch neue Mini-Bücher für weitere Bücher-Tunnel. Auf dem Bild links sieht man den gehefteten Buchblock für einen weiteren Halblederband.

Die Bindung besteht aus zwei Kettenstichen rechts und links. Nachdem  fertig geheftet war, habe ich den Buchblock eingespannt (ich benutze eine Bügelklammer, die weiter unten zu sehen ist), habe den Rücken eingeleimt und zwischen den Heftfäden ein Stück Maulbeerpapier geklebt. Dann hat das ganze über Nacht in einer Klemme gesteckt. Mit diesem Stück fange ich also heute morgen an, zu arbeiten.


book 240 klein
coloring the edges

Als erstes habe ich die Kanten geglättet. Dann hat es einen Farbschnitt bekommen. Ich habe Farbe von meinen wasserlöslichen Pastelkreiden auf ein Stück Aquarelpapier aufgetragen, und dann mit einem nassen Pinsel angelöst und auf den Schnitt aufgetragen.


I chose machine sewn endbands - next time I'll rather make my own: they are too coarse. And I filled the space between the kettle stitches
I chose machine sewn endbands - next time I'll rather make my own: they are too coarse.

Ich habe mich für ein machinell hergestelltes Kapitalband entschieden. Dafür entscheidend war vor allem, dass ich keinen Faden hatte, der mir farblich so richtig zu dem Leder gefallen hat, das ich für den Rücken schon ausgesucht hatte. Das würde ich habe nicht wieder machen – die sind einfach zu groß und grob für das kleine Büchlein.

Das Stück Stoff, auf den das Band aufgesetzt ist war natürlich viel zu breit. Ein Stück von dem Abschnitt habe ich dann dazu benutzt, den Rücken ganz gerade zu machen, indem ich es zwischen die Nähte geklebt habe.


Trying on the cover. Click to get some more explanation.
Trying on the cover. Click to get some more explanation.

Während das trocknet habe ich zunächst den Einband vorbereitet. Aus einem Stück dünner Pappe habe ich einen dreiteiligen Deckel hergestellt und mit Kraftpapier zusammengeklebt. Dann habe ich ein Stück Leder so dünn wie möglich geschnitten, und auf den Rücken geklebt. Dabei muss man einerseits das Leder schön in die Zwischenräume arbeiten, andererseits darauf achten, dass das hauchdünne Stückchen nicht reißt.

Auf dem Bild rechts probiere ich dem Buch Block seinen Deckel an. Ich wollte testen, ob auch mit dem Leder noch alles sitzt.

Der nächste Schritt besteht darin, den Rest der Deckel zu bekleben. Dafür habe ich eines meiner Kleisterpapiere gewählt.  – Beziehungsweise einen winzigen Schnipsel von einem recht kleinen Rest.


casing in: attaching the waste sheets
casing in: attaching the waste sheets

Her wird schon eingepappt. Das Maulbeerpapier klebt am obersten Blatt, das wird ein bisschen beschnitten, damit es wirklich nicht unter dem Spiegel hervorlugen kann, der später angesetzt wird, und dann in den Deckel geklebt. Das mache ich auf beiden Seiten und presse das Buch dann kurz.


glueing in endsheets
glueing in endsheets

Dann wird es wieder geöffnet, die Verbindung zwischen Buch und Deckel evtl. nochmal kurz angerieben und dann werden die Spiegel aufgeklebt. Ich habe hier einfach weitere Stücke von dem Papier gewählt, das auch von außen zu sehen ist.

Wie ihr sehen könnt, arbeite ich hier mit einer Pinzette. Das mache ich eigentlich nicht so gerne. Aber wenn Klebstoff ins Spiel kommt, ist es die einzige Möglichkeit, die Papierschnipsel an die richtige Stelle am Buch, und nicht an die Finger zu bekommen.


pressing the book
pressing the book

Nun ist das Buch im Prinzip fertig. Ich lege Stücken von Backpapier zwischen die Spiegel und den Buchblock, und noch einmal außenrum ums Buch. Dann dienen zwei Stücken Pappe als Pressbretter und eine Klammer als Presse. – Da bleibt das Buch dann für eine Weile.

Aber die winzigen Mengen Klebstoff an dem Buch trocknen schnell. Und dann ist es fertig und muss nur noch photographiert werden:


the finished book
the finished book

Fertig!

4 replies on “A teeny tiny book in the press”

  1. Hilke, I love your creations! I found your site through Nina Judin and then I read somewhere that you’d come to Maastricht in August (?). I would have loved to go there and chat with you, but alas I couldn’t make it…
    best, Annie from the Netherlands (Limburg)

  2. Thanks to you both!

    Yes, I planned to be in Maastricht for a craft and design fair. It turned out, though, that I had to cancel it with short notice. It would have been my first fair, and I was so looking forward to it. – Maybe I’ll meet you all on the next occasion. The craftparking fair is an annual thing, maybe I’ll be there next year.

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